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ChemCologne Compact 2/25
Künstliche Intelligenz in der chemischen Produktion
Wie Kl und Virtual Plants die Chemieproduktion modernisieren
Alternde Anlagen, wachsender Druck
Die deutsche Chemieindustrie steht unter zunehmendem Druck. Geopolitische Erschütterungen, volatile Energiemärkte und stark steigende Erzeugerpreise belasten die Branche. Gleichzeitig hat der im Januar 2023 verabschiedete EU Green Deal eine klare Richtung vorgegeben:
Die Industrie muss ihre CO₂-Emissionen deutlich senken – und das in sehr kurzer Zeit. Chemieunternehmen stehen nun vor der Herausforderung, Klimaziele einzuhalten und gleichzeitig mit immer geringeren Margen und wachsender Komplexität zu arbeiten.
Eine zentrale, aber häufig unterschätzte Herausforderung ist das Alter der industriellen Infrastruktur. Viele Anlagen stammen aus einer Zeit, in der Digitalisierung noch keine Rolle spielte. Diese Lücke zwischen dem Wunsch nach Klimaschutz und der Realität veralteter, oft schlecht dokumentierter Anlagen verlangsamt notwendige Fortschritte erheblich. Hier setzt die Virtual Plant von Gizil an. Sie ist kein herkömmliches Simulationswerkzeug, sondern ein digitaler Zwilling, der sich auf die physische Realität industrieller Standorte konzentriert.
Präzises Abbild im Bruchteil der Zeit
Mithilfe von 3D-Laserscans, technischer Dokumentation und KI-gestützter Abbildung des tatsächlichen Anlagenzustands
Einblick in die Virtual Plant
entsteht ein präzises digitales Abbild von Bestandsanlagen. Dazu werden statische und dynamische Daten, Dokumente sowie weitere Asset-Metainformationen intelligent mit der 3D-Repräsentation der Anlage (z. B. Punktwolken oder 3D-Modelle) verknüpft.
Auf diese Weise können zum Beispiel komplexe Rohrleitungssysteme (teil-)automatisiert erkannt und digitalisiert werden.
Darüber hinaus ermöglicht die KI-gestützte Kontextualisierung eine deutlich schnellere Orientierung und Datenzuordnung innerhalb des digitalen Anlagenmodells. Bereits heute – und noch stärker mit den derzeit in Entwicklung befindlichen Funktionen – kann der digitale Dokumentationsprozess und die Informationsbereitstellung um den Faktor 10 bis 20 im Vergleich zu herkömmlichen Methoden beschleunigt werden.
Visuelle Plattform für interdisziplinäre Zusammenarbeit
Im Gegensatz zu digitalen Prozessmodellen, die chemische Abläufe oder Regelkreise simulieren, schafft die Virtual Plant Transparenz über den realen Zustand der Anlage.
Teams aus Engineering, Instandhaltung und Arbeitssicherheit können die Anlage virtuell begehen, Typenschilder finden, Wartungseinsätze planen und Änderungen am physischen Aufbau nachvollziehen – ganz ohne die Anlage betreten zu müssen. So dient die Virtual Plant als visuelle Plattform für interdisziplinäre Zusammenarbeit bei Stillständen, Umbauten, Sicherheitsprüfungen und der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.
Fit für die digitale Zukunft
Die Virtual Plant bietet klare Vorteile: Planungsprozesse für Umbauten und Modernisierungen werden deutlich beschleunigt und auch die Arbeitssicherheit steigt, da Vor-Ort-Einsätze reduziert werden. Darüber hinaus können Anlagen im Sinne der Nachhaltigkeit länger genutzt und Entscheidungen fundierter getroffen werden.
Fazit:
In einer Zeit, in der Nichthandeln hohe Kosten verursacht und der grüne Wandel unumgänglich ist, bietet die Virtual Plant der Chemieindustrie eine schnelle und praxisnahe Lösung. Sie schafft Klarheit im Betrieb und macht bestehende Anlagen fit für die digitale Zukunft.

